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BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75 |
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Widerruf von beleidigenden und ehrenrührigen Behauptungen - Voraussetzungen einer uneingeschränkten Widerrufsklage - Gefahr des Mißbrauchs des zivilrechtlichen Ehrenschutzes durch Geltenmachung der Widerrufsklage - Kein Anspruch auf Widerruf oder Unterlassung in einem ...
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Heimstättengemeinschaft
Art. 5 Abs. 1 GG
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- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BGHZ 69, 181
- NJW 1977, 1681
- MDR 1977, 923
- MDR 1978, 923
- GRUR 1977, 745
- VersR 1977, 836
- afp 1978, 23
Wird zitiert von ... (65) Neu Zitiert selbst (19)
- BGH, 05.06.1962 - VI ZR 236/61
Voraussetzungen des Widerrufs einer ehrkränkenden Behauptung
Auszug aus BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75
Solange der Kläger ernsthafte Anhaltspunkte für die Wahrheit einer ehrenrührigen Behauptung nicht ausgeräumt hat, kann er nicht deren Widerruf verlangen; auch nicht in der eingeschränkten Form, der Beklagte "könne sie nicht aufrechterhalten, weil er sie nicht beweisen könne" (Ergänzung zu BGHZ 37, 187, 190; 65, 325, 337).Dann fehlt es, wie das Berufungsgericht in Übereinstimmung mit den Rechtsprechungsgrundsätzen des erkennenden Senats richtig erkannt hat, an der Grundlage für einen uneingeschränkten Widerruf: Dieser setzt die Feststellung der Unwahrheit der inkriminierten Behauptungen voraus (BGHZ 37, 187).
Denn nur dann kann dem beklagten Angreifer die Erklärung zugemutet werden, er könne seine Behauptung nicht aufrecht erhalten (vgl. BGHZ 37, 187, 190; 65, 325, 337; Senatsurteile vom 11. Januar 1966 - VI ZR 221/63 = NJW 1966, 647, 649; vom 3. März 1970 - VI ZR 115/68 = MDR 1970, 579 und vom 4. Juni 1974 - VI ZR 68/70 = VersR 1974, 1080, 1081).
Dagegen haben sich zwar im Schrifttum kritische Stimmen erhoben (vgl. Rehbinder JZ 1963, 314, 317; Schlosser JZ 1963, 309, 310; Helle NJW 1962, 1813, 1814; ders. NJW 1964, 841, 844; Erdsiek NJW 1963, 1965 ff; Johannes JZ 1964, 317 ff; Sack er MDR 1970, 893 ff; Neumann-Duesberg in: Schulze Rechtsprechung zum Urheberrecht BGHZ Nr. 171 S. 15, 18).
Für solche (weitere) Modifizierung des Widerrufs ist schon deshalb kaum Raum, weil jede Hinzufügung einer "salvatorischen Klausel" (…so Neumann-Duesberg a.a.O.) die Gefahr, daß der hier besonders empfindliche Aussagegehalt der Erklärung umschlägt in einen neuen Angriff auf das Ansehen des Beleidigten, nur schwer zu vermeiden sein wird, wie dies schon Reinicke a.a.O. erkannt hat (vgl. auch Hauß in seiner Anmerkung zu BGHZ 37, 187 in LM BGB § 1004 Nr. 62).
Daß eine solche Zwangslage der Beklagten nur dann, wie das Berufungsgericht meint, zu berücksichtigen wäre, wenn sie ihre Behauptungen in Wahrnehmung berechtigter Interessen aufgestellt hätte, kann nicht zugegeben werden; das hat der erkennende Senat ebenfalls schon wiederholt ausgesprochen (BGHZ 37, 187, 190;… Urteil vom 11. Januar 1966 - VI ZR 221/63 = a.a.O.).
- BGH, 11.01.1966 - VI ZR 221/63
Einschränkungen des Ehrenschutzes bei Darstellung eines Ereignisses von …
Auszug aus BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75
Denn nur dann kann dem beklagten Angreifer die Erklärung zugemutet werden, er könne seine Behauptung nicht aufrecht erhalten (vgl. BGHZ 37, 187, 190; 65, 325, 337; Senatsurteile vom 11. Januar 1966 - VI ZR 221/63 = NJW 1966, 647, 649; vom 3. März 1970 - VI ZR 115/68 = MDR 1970, 579 und vom 4. Juni 1974 - VI ZR 68/70 = VersR 1974, 1080, 1081).Daß eine solche Zwangslage der Beklagten nur dann, wie das Berufungsgericht meint, zu berücksichtigen wäre, wenn sie ihre Behauptungen in Wahrnehmung berechtigter Interessen aufgestellt hätte, kann nicht zugegeben werden; das hat der erkennende Senat ebenfalls schon wiederholt ausgesprochen (BGHZ 37, 187, 190; Urteil vom 11. Januar 1966 - VI ZR 221/63 = a.a.O.).
- BGH, 09.12.1975 - VI ZR 157/73
Haftung für Warentest
Auszug aus BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75
Solange der Kläger ernsthafte Anhaltspunkte für die Wahrheit einer ehrenrührigen Behauptung nicht ausgeräumt hat, kann er nicht deren Widerruf verlangen; auch nicht in der eingeschränkten Form, der Beklagte "könne sie nicht aufrechterhalten, weil er sie nicht beweisen könne" (Ergänzung zu BGHZ 37, 187, 190; 65, 325, 337).Denn nur dann kann dem beklagten Angreifer die Erklärung zugemutet werden, er könne seine Behauptung nicht aufrecht erhalten (vgl. BGHZ 37, 187, 190; 65, 325, 337; Senatsurteile vom 11. Januar 1966 - VI ZR 221/63 = NJW 1966, 647, 649; vom 3. März 1970 - VI ZR 115/68 = MDR 1970, 579 und vom 4. Juni 1974 - VI ZR 68/70 = VersR 1974, 1080, 1081).
- BVerfG, 28.01.1970 - 1 BvR 719/68
Augstein
Auszug aus BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75
Das Verlangen nach Widerruf kann dann an jene Grenze geraten, wo es nur noch das Bedürfnis des Klägers nach Genugtuung befriedigt, was aber, wie erwähnt, keinesfalls Aufgabe dieses Rechtsbehelfs sein darf (vgl. RGZ 148, 114, 122, 124; OGHZ 1, 182, 191 ff = NJW 1949, 24; BGHZ 10, 104, 106; 31, 308, 320 ff; vgl. auch BVerfGE 28, 1, 9 ff = NJW 1970, 651 f; Weitnauer, Betrieb 1976, 1416).Auch wenn dieser nicht zu einem inneren Überzeugungswandel gezwungen werden kann, ihm vielmehr nachgelassen wird, solchem Anschein seines Widerrufs dadurch entgegenzutreten, daß er das rechtskräftige Urteil als Anlaß für seine jetzigen Erklärungen bezeichnet (vgl. die Nachweise im soeben angeführten Senatsurteil vom 3. Mai 1977; BVerfGE 28, 1, 9 ff = NJW 1970, 650 ff), so ist damit für ihn noch nicht der Konflikt ausgeräumt, gegen eigenes Wissen und eigene Überzeugung Behauptungen aufgeben und - jedenfalls nach dem allgemeinen Verständnis der Empfänger seines Widerrufs - zugleich damit selbst auf eigenes Fehlverhalten hinweisen zu müssen.
- BGH, 17.06.1953 - VI ZR 51/52
Widerrufsanspruch bei Beleidigungen
Auszug aus BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75
Allerdings kann es nicht schon rechtlich beanstandet werden, daß das Berufungsgericht nicht auf die besondere Problematik eines Ehrenschutzes gegenüber vertraulichen Mitteilungen im engeren Familienkreis (…vgl. Helle, Der Schutz der Persönlichkeit, der Ehre und des wirtschaftlichen Rufes im Privatrecht, 2. Aufl., S. 31; ders. NJW 1961, 1896, 1900;… weitere Nachweise bei Herdegen in LK 9. Aufl. § 185 Rdz. 7), zu dem hier die Tochter der Beklagten Frieda N. zu rechnen ist, näher eingegangen ist (vgl. auch BGHZ 10, 104).Das Verlangen nach Widerruf kann dann an jene Grenze geraten, wo es nur noch das Bedürfnis des Klägers nach Genugtuung befriedigt, was aber, wie erwähnt, keinesfalls Aufgabe dieses Rechtsbehelfs sein darf (vgl. RGZ 148, 114, 122, 124; OGHZ 1, 182, 191 ff = NJW 1949, 24; BGHZ 10, 104, 106; 31, 308, 320 ff; vgl. auch BVerfGE 28, 1, 9 ff = NJW 1970, 651 f; Weitnauer, Betrieb 1976, 1416).
- BGH, 03.05.1977 - VI ZR 36/74
Abgeordnetenbestechung
Auszug aus BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75
Diese liegen vor allem darin, daß von dem Beklagten die Erklärung verlangt wird, Unwahres behauptet zu haben (vgl. dazu auch Senatsurt. v. 3. Mai 1977 - VI ZR 36/74; zur Veröffentlichung in der Entscheidungssammlung bestimmt). - BGH, 18.06.1974 - VI ZR 16/73
Ehrverletzende Werturteile - Presseveröffentlichung - Wertung - Unzulässigkeit
Auszug aus BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75
Es entspricht auch gefestigten Rechtsprechungsgrundsätzen, daß niemandem ein rechtfertigendes Interesse daran zugebilligt werden kann, an ehrenkränkenden Behauptungen auch dann noch festzuhalten, wenn sie sich als unwahr herausgestellt haben (Senatsurteile vom 18. Juni 1974 - VI ZR 16/73 = NJW 1974, 1762 und vom 3. Juni 1975 - VI ZR 123/74 = NJW 1975, 1882, 1883 jeweils m.w.Nachw.). - BGH, 22.12.1959 - VI ZR 175/58
Burschenschaft - § 823 Abs. 1 BGB, Allgemeines Persönlichkeitsrecht, …
Auszug aus BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75
Das Verlangen nach Widerruf kann dann an jene Grenze geraten, wo es nur noch das Bedürfnis des Klägers nach Genugtuung befriedigt, was aber, wie erwähnt, keinesfalls Aufgabe dieses Rechtsbehelfs sein darf (vgl. RGZ 148, 114, 122, 124; OGHZ 1, 182, 191 ff = NJW 1949, 24; BGHZ 10, 104, 106; 31, 308, 320 ff; vgl. auch BVerfGE 28, 1, 9 ff = NJW 1970, 651 f; Weitnauer, Betrieb 1976, 1416). - BGH, 04.06.1974 - VI ZR 68/73
Persönlichkeitsschutz Verstorbener - Grobe Entstellung - Angehörige - …
Auszug aus BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75
Denn nur dann kann dem beklagten Angreifer die Erklärung zugemutet werden, er könne seine Behauptung nicht aufrecht erhalten (vgl. BGHZ 37, 187, 190; 65, 325, 337; Senatsurteile vom 11. Januar 1966 - VI ZR 221/63 = NJW 1966, 647, 649; vom 3. März 1970 - VI ZR 115/68 = MDR 1970, 579 und vom 4. Juni 1974 - VI ZR 68/70 = VersR 1974, 1080, 1081). - BGH, 03.06.1975 - VI ZR 123/74
Voraussetzungen des zivilrechtlichen Anspruchs auf Unterlassung - Rufschädigung …
Auszug aus BGH, 14.06.1977 - VI ZR 111/75
Es entspricht auch gefestigten Rechtsprechungsgrundsätzen, daß niemandem ein rechtfertigendes Interesse daran zugebilligt werden kann, an ehrenkränkenden Behauptungen auch dann noch festzuhalten, wenn sie sich als unwahr herausgestellt haben (Senatsurteile vom 18. Juni 1974 - VI ZR 16/73 = NJW 1974, 1762 und vom 3. Juni 1975 - VI ZR 123/74 = NJW 1975, 1882, 1883 jeweils m.w.Nachw.). - BGH, 24.11.1970 - VI ZR 70/69
Abgrenzung einer Tatsachenbehauptung von einem Werturteil - Schutz der …
- BGH, 14.11.1961 - VI ZR 89/59
- BGH, 03.12.1968 - VI ZR 140/67
Anspruch auf Unterlassung - Wiedereinsetzung in den vorigen Stand wegen …
- BGH, 14.11.1972 - VI ZR 102/71
Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs - Anspruch auf Unterlassung bestimmter …
- BGH, 13.07.1965 - VI ZR 70/64
Antrag auf Feststellung eines Kriegsschadens betreffend eine im Krieg zerstörte …
- BGH, 10.07.1962 - VI ZR 209/61
Bestimmung der Tilgungsreihenfolge
- BGH, 03.03.1970 - VI ZR 115/68
Voraussetzungen für einen Anspruch auf Schmerzensgeld - Antrag auf Abtrennung der …
- RG, 05.06.1935 - II 332/34
1. Welche Voraussetzungen sind erforderlich für die Beseitigung der …
- OGH Britisch besetzte Zone Deutschlands, 01.10.1948 - I ZS 25/48
- BGH, 22.04.2008 - VI ZR 83/07
Richtigstellungsanspruch des BKA gegen FOCUS
Der Anspruch auf Richtigstellung setzt grundsätzlich voraus, dass die Unwahrheit der Behauptung feststeht, weil niemand durch Richterspruch verpflichtet werden darf, etwas als unrichtig zu bezeichnen, was möglicherweise wahr ist (vgl. Senat, BGHZ 37, 187, 189 f.; 69, 181, 182 f.; Urteil vom 17. Februar 1987 - VI ZR 77/86 - GRUR 1987, 397, 399;… Löffler/Steffen, aaO, Rn. 285;… Wenzel/Gamer, aaO, Kap. 13 Rn. 17 ff.).Dies gilt auch bei einem Berichtigungsanspruch, bei dem eine Beweislastumkehr gemäß der über § 823 Abs. 2 BGB in das Zivilrecht transformierten Beweisregel des § 186 StGB nicht erfolgt (vgl. Senat, BGHZ 37, 187, 189 f.; 69, 181, 183;… Löffler/Steffen, aaO;… Soehring, Presserecht, 3. Aufl., Rn. 31.22 ff.;… Wenzel/Gamer, aaO, Kap. 13 Rn. 18;… a.A. Teile der Literatur, vgl. Larenz/Canaris, Lehrbuch des Schuldrechts, Band II/2, 13. Aufl., § 88 II 2 a, Seite 712 und die Übersicht bei Wenzel/Gamer, aaO, Kap. 13 Rn. 19 m.w.N.).
- BGH, 27.02.2018 - VI ZR 86/16
Heranziehen der Grundsätze über das fehlende Rechtsschutzbedürfnis von …
a) Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs fehlt einer Klage auf Unterlassung oder Beseitigung von Äußerungen, die der Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung in einem zivilgerichtlichen Verfahren dienen, regelmäßig das Rechtsschutzbedürfnis (vgl. Senatsurteile vom 14. November 1961 - VI ZR 89/59, NJW 1962, 243; vom 3. Dezember 1968 - VI ZR 140/67, GRUR 1969, 236, 237 "Ost-Flüchtlinge"; vom 24. November 1970 - VI ZR 70/69, GRUR 1971, 175, 176 "Steuerhinterziehung"; vom 14. Januar 1972 - VI ZR 102/71, GRUR 1973, 550, 551 "halbseiden"; vom 14. Juni 1977 - VI ZR 111/75, GRUR 1977, 745, 747 [insoweit nicht abgedruckt in BGHZ 69, 181] "Heimstättengemeinschaft"; vom 20. Dezember 1983 - VI ZR 94/82, GRUR 1984, 301, 304 [insoweit nicht abgedruckt in BGHZ 89, 198] "Aktionärsversammlung"; vom 11. Dezember 2007 - VI ZR 14/07, NJW 2008, 996 …und vom 28. Februar 2012 - VI ZR 79/11, NJW 2012, 1659 Rn. 7 mwN sowie BGH, Urteile vom 9. April 1987 - I ZR 44/85, GRUR 1987, 568 f. "Gegenangriff";… vom 19. Juli 2012 - I ZR 105/11, GRUR 2013, 305 Rn. 21 "Honorarkürzung" …und vom 15. November 2012 - I ZR 128/11, GRUR 2013, 647 Rn. 12 f. "Rechtswidriger Zuschlagsbeschluss"). - BGH, 11.12.2007 - VI ZR 14/07
Anspruch eines nicht am Prozess beteiligten Dritten auf Unterlassung …
Der erkennende Senat hat wiederholt entschieden, dass gegenüber Äußerungen, die der Rechtsverfolgung oder -verteidigung in einem Gerichts- oder Verwaltungsverfahren dienen oder die dort in Wahrnehmung staatsbürgerlicher Pflichten, etwa als Zeuge, gemacht werden, in aller Regel kein Bedürfnis an einer gesonderten Ehrenschutzklage besteht (vgl. Senatsurteile vom 14. Juni 1977 - VI ZR 111/75 - VersR 1977, 836, 838; vom 10. Juni 1986 - VI ZR 154/85 - NJW 1986, 2502, 2503; vom 13. Oktober 1987 - VI ZR 83/87 - VersR 1988, 379, 380; vom 17. Dezember 1991 - VI ZR 169/91 - VersR 1992, 443 f.; vom 18. Oktober 1994 - VI ZR 74/94 - VersR 1995, 176, 177; vom 16. November 2004 - VI ZR 298/03 - VersR 2005, 277 f. jeweils m.w.N.).
- BGH, 17.12.1991 - VI ZR 169/91
Rechtsschutzbedürfnis für Ehrenschutzklage
Wie der erkennende Senat schon mehrfach entschieden hat (vgl. Senatsurteile vom 14. Juni 1977 - VI ZR 111/75 - NJW 1977, 1681, 1682; vom 10. Juni 1986 - VI ZR 154/85 - NJW 1986, 2502, 2503 und vom 13. Oktober 1987 VI ZR 83/87 - VersR 1988, 379, 380; ebenso BGH, Urteil vom 9. April 1987 - I ZR 44/85 - ZIP 1987, 1081, 1082 f. Gegenangriff), soll das sog. Ausgangsverfahren nicht durch eine Beschneidung der Äußerungsfreiheit der daran Beteiligten beeinträchtigt werden. - BVerfG, 28.03.2000 - 2 BvR 1392/96
Verletzung der Meinungsfreiheit (Art 5 Abs 1 S 1 GG) sowie des Anspruchs auf ein …
Das Oberlandesgericht stützte seine Auffassung - insoweit dem Landgericht folgend - auf die ständige Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, wonach ehrkränkenden Äußerungen, die der Rechtsverteidigung in einem schwebenden gerichtlichen Verfahren dienten, grundsätzlich nicht mit gesonderten Ehrenschutzklagen abgewehrt werden könnten, soweit ihre Unhaltbarkeit nicht auf der Hand liege und die Äußerungen noch irgendeinen inneren Zusammenhang mit der Verteidigung aufwiesen (Hinweis u. a. auf BGH, NJW 1977, S. 1681 ff. und NJW 1986, S. 2502 f.). - BGH, 13.10.1987 - VI ZR 83/87
Abwehransprüche gegen widerrechtlich erlangte Beweismittel; Unzulässigkeit des …
Deshalb fehlt in derartigen Fällen für eine solche Abwehrklage grundsätzlich das Rechtschutzbedürfnis (vgl. Senatsurteile vom 14. Juni 1977 - VI ZR 111/75 - GRUR 1977, 745, 747, insoweit nicht in BGHZ 69, 181 abgedruckt; vom 5. Mai 1981 - VI ZR 184/79 - NJW 1981, 2117, 2118 und vom 10. Juni 1986 - VI ZR 154/85 - NJW 1986, 2502, 2503; BGH, Urteil vom 9. April 1987 - I ZR 44/85 - ZIP 1987, 1081, 1082 f). - BGH, 09.04.1987 - I ZR 44/85
"Gegenangriff"; Behandlung einer auf Unterlassung von Vortrag im Prozeß …
Gegen Behauptungen, die der Rechtsverfolgung in einem Verfahren dienen, können aber nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs Abwehransprüche, also insbesondere auch Unterlassungsansprüche, grundsätzlich nicht mit Erfolg erhoben werden (…BGH, Urt. v. 14.11.1961 - VI ZR 89/59, JZ 1962, 486, 487 m. Anm. Weitnauer = NJW 1962, 243;…Urt. v. 14.1.1965 - KZR 9/63, GRUR 1965, 381, 385 - Weinbrand;…Urt. v. 13.7.1965 - VI ZR 70/64, NJW 1965, 1803;…Urt. v. 3.12.1968 - VI ZR 140/67, GRUR 1969, 236, 237 - Ostflüchtlinge;…Urt. v. 24.11.1970 - VI ZR 70/69, GRUR 1971, 175, 176 - Steuerhinterziehung;…Urt. v. 13.7.1971 - VI ZR 275/69, NJW 1971, 1749;…Urt. v. 14.11.1972 - VI ZR 102/71, GRUR 1973, 550, 551 - halbseiden;Urt. v. 14.6.1977 - VI ZR 111/75, GRUR 1977, 745, 747, insoweit nicht in BGHZ 69, 181 - Heimstättengemeinschaft;…Urt. v. 20.12.1983 - VI ZR 94/82, GRUR 1984, 301, 304 = WRP 1984, 377, insoweit nicht in BGHZ 89, 198 - Aktionärsversammlung;… vgl. auch Baumbach/Hefermehl, Wettbewerbsrecht, 14. Aufl., Einl. UWG, Rdnr. 279 und J. Helle, GRUR 1982, 207, 209 ff.).Nachdem der Bundesgerichtshof zunächst Sachvortrag, der zur Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung in einem gerichtlichen Verfahren diente, in einem über den Rechtfertigungsgrund der Wahrnehmung berechtigter Interessen hinausgehenden Umfang als materiell gerechtfertigt angesehen hatte (…BGH a.a.O. JZ 1962, 486, 487 [BGH 24.10.1961 - VI ZR 89/59] = NJW 1962, 243 und BGH a.a.O., GRUR 1965, 381, 385 - Weinbrand), hat er seit derEntscheidung vom 13.7.1965 (VI ZR 70/64, NJW 1965, 1803 = LM BGB § 1004 Nr. 83) in ständiger Rechtsprechung die Auffassung vertreten, daß für die Geltendmachung von Unterlassungs- oder Widerrufsansprüchen gegen Sachvortrag, der der Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung in einem laufenden gerichtlichen Verfahren dienlich ist, schon das Rechtsschutzinteresse zu verneinen ist (vgl. außer der genannten Entscheidung insbesondere auch BGH a.a.O., GRUR 1969, 236, 237 - Ostflüchtlinge und BGH a.a.O., GRUR 1971, 175, 176 - Steuerhinterziehung sowie BGH, Urt. v. 14.6.1977 - VI ZR 111/75, GRUR 1977, 745, 747 - Heimstättengemeinschaft).
- BGH, 10.06.1986 - VI ZR 154/85
Zivilrechtliche Ansprüche des Beschuldigten in einem Strafverfahren gegenüber …
Der erkennende Senat hat wiederholt entschieden, daß in aller Regel der Betroffene gegenüber einem der Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidigung dienenden ehrenkränkenden Vorbringen einer Partei oder eines Zeugen in einem schwebenden Verfahren weder Widerruf noch Unterlassung fordern kann (Senatsurteil vom 14 Juni 1977 - VI ZR 111/75 - NJW 1977, 1671, 1682 / insow. nicht in BGHZ 69, 181 abgedr ./; vom 5 Mai 1981 - VI ZR 184/79 - NJW 1981, 2117, 2118 jeweils m.w.N.).Damit würde in unverträglicher Weise in die Führung dieses Verfahrens eingegriffen (Senatsurteil vom 14. November 1961 - VI ZR 89/59 - NJW 1962, 243, 244; vom 13 Juli 1965 - VI ZR 70/64 - NJW 1965, 1803; vom 24 November 1970 - VI ZR 70/69 - NJW 1971, 284 und vom 14 Juni 1977 - VI ZR 111/75 - NJW 1977, 1681, 1682).
- BGH, 18.10.1977 - VI ZR 171/76
Haftung des Sachverständigen bei Weitergabe eines fehlerhaften Gutachtens
Auch ein derartiger Rechtsstreit und ein entsprechendes Urteil würde im Ergebnis so wie ein Widerrufs- oder Unterlassungsurteil (Senatsurteil vom 14. Juni 1977 - VI ZR 111/75 - NJW 1977, 1681, 1682) in das Strafverfahren eingreifen; auch dies würde von Strafanzeigen abhalten und damit die Strafverfolgung erschweren (vgl. Senatsurteilevom 14. November 1961 - VI ZR 89/59 - NJW 1962, 243 undvom 13. Juli 1971 - VI ZR 275/69 - NJW 1971, 1749 m.w.Nachw.;… Helle, Persönlichkeitsrecht, 2. Aufl., S. 129). - BGH, 25.11.1986 - VI ZR 57/86
Ehrverletzung (Rufschädigung durch Zeitungsartikel)
Nicht zuletzt deshalb hat es der erkennende Senat abgelehnt, die Rechtsbehelfe des Verletzten durch Zulassung einer mit Veröffentlichungsbefugnis verbundenen gerichtlichen Feststellung der Rechtswidrigkeit einer Persönlichkeitsverletzung oder durch ein Urteil auf Feststellung der Unwahrheit einer Tatsachenbehauptung zu erweitern (BGHZ 68, 331, 332 ff.); gleiches gilt für das Begehren, den Ehrenschutz durch einen eingeschränkten Widerruf in der Form weiterzuentwickeln, der Beklagte »könne seine Behauptung nicht aufrechterhalten, weil er sie nicht beweisen könne« (BGHZ 69, 181, 184f.).Zwar stellt auch die öffentliche Bekanntgabe seiner Unterlassungserklärung für ihn eine gewisse Belastung dar; eine solche ist aber auch mit dem Widerruf einer unwahren Tatsachenbehauptung trotz der dort möglichen, eine Demütigung ausschließenden Zusätze (vgl. BGHZ 68, 331, 337f.) unvermeidbar verbunden (BGHZ 69, 181, 183; 89, 198, 201 f.).
- OLG Stuttgart, 24.01.2024 - 4 U 129/23
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"Bilanzanalyse Pro 7"; Anforderungen an die Berufungsbegründung bei mehreren …
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Widerruf einer ärztlichen Diagnose; Unterbringung aufgrund unrichtiger Diagnose
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Honorarkürzung
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Voraussetzungen eines Anspruchs auf Widerruf einer Behauptung zur Abwerbung von …
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Voraussetzungen für einen Anspruch auf Widerruf einer unwahren Behauptung im …
- OLG Karlsruhe, 03.04.2003 - 19 U 168/02
Verlangen nach Widerruf einer unwahren Tatsachenbehauptung: Fehlendes …
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- OLG Köln, 25.06.2018 - 5 U 201/17
Krankenversicherung darf den Patienten auf einen vermuteten Behandlungsfehler des …
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Widerruf einer bereits aus der Personalakte entfernten Abmahnung
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Erfolgsaussichten einer Klage auf Unterlassen und Widerruf einer in der …
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Privilegierung von Äußerungen im Auftrag eines Haftpflichtversicherers
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Prozesskostenhilfe für negative Feststellungsklage
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Unfallhelfermandat; Anspruch auf Unterlassung ehrverletzender Äußerungen; …
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Anspruch auf Rücknahme einer Abmahnung; Auswirkungen der Abmahnung auf das …
- LG Osnabrück, 02.12.2003 - 10 O 2137/03
Unterlassung, Widerruf
- OLG Düsseldorf, 27.09.2000 - 15 U 63/00
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Widerrufspflicht bzgl. einer schriftlichen Äußerung zum Alkoholkonsumverhalten …
- KG, 08.04.2002 - 5 U 12/02
Wettbewerbsrechtlicher Anspruch auf Unterlassung von beanstandeten Äußerungen …
- OLG Düsseldorf, 27.01.1988 - 15 U 170/87
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Schadensersatz wegen einer in unrechtmäßiger Weise verhängten Zuchtsperre; …
- KG, 07.09.1993 - 1 VA 3/93
Anfechtbarkeit der Auskunft des Gerichtsvorstandes
- OLG Düsseldorf, 10.02.1988 - 15 U 167/87
- OLG Bremen, 27.03.1979 - 1 U 8/79
Zulässigkeit des Verlangens eines Widerrufs einer ehrverletzten Behauptung i.R.e. …
- LG München I, 22.12.2022 - 44 O 12475/22
Patentverletzungsverfahren, Rechtsschutzbedürfnis, Geringer Streitwert, …
- VG Aachen, 18.02.2011 - 6 K 1174/10
Polizeirecht; Widerruf; Folgenbeseitigungsanspruch; Strafanzeige
- AG Dortmund, 05.09.1991 - 125 C 8128/91
Schadensersatz, Schmerzensgeld, Beleidigung, Schriftsatz, Telefonat, Würde, …
- VG Düsseldorf, 13.11.1981 - 1 K 3620/79
Anspruch auf Widerruf einer unrichtigen im Rahmen öffentlich-rechtlicher …
- AG Hamburg, 09.04.2010 - 15A C 124/09
Zur Zulässigkeit der Geltendmachung von Unterlassungsansprüchen gegen in einem …